Kommerzielle Verstecker verbieten oder nicht?

Hierher gehören alle Diskussionen rund um eine Neuaufstellung/-orientierung von Opencaching.de. Du hast eine Idee oder einen Vorschlag, aber keine Zeit Dich persönlich einzubringen? Dann bist Du hier genau richtig!
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mic@
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Während des oc-Talk 12/2014 https://octalk.piratenpad.de/2014-12
wurden unter anderem kommerzielle Caches besprochen.


Unsere Nutzungsbedingungen fangen bisher nur einen kommerziellen Cache an sich ab:
Nicht erlaubt sind kommerzielle Caches. Ein Cache wird als kommerziell betrachtet, wenn er in Gewinnerzielungsabsicht versteckt wurde. In Zweifelsfällen ist der nicht-kommerzielle Charakter durch eine entsprechende Klarstellung in der Beschreibung zu unterstreichen. Weiterhin ist jegliche Form der Werbung in Cachelistings, Benutzernamen und Logs unerwünscht.
Quelle: http://www.opencaching.de/articles.php?page=impressum#tos


Es gibt aber auch Beispiele, wo nicht der Cache kommerziell ist sondern eher der Verstecker:
Hier ein Beispiel: Cache "SchAHAtzsuche: Oho!"
http://www.opencaching.de/viewcache.php?cacheid=168132

Der Verstecker ist "GeheimPunkt", hier seine Webseite: http://geheimpunkt.de
GeheimPunkt plant, organisiert und veranstaltet für Sie GPS-Schatzsuchen, Geo-Touren, Geocaching-Events und GPS-Rallys – in der Natur aber auch als Indoor-Variante. Nutzen Sie unsere einzigartigen Schnitzeljagden 2.0 für Ihr Unternehmen, für Ihre Bildungseinrichtung, für Ihre Region als innovative Bereicherung Ihres Tourismuskonzepts oder als kreativen Rahmen für Ihre Privatfeier.

Also: Macht es Sinn, auch kommerzielle Verstecker auf oc zu verbieten?
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pjacobi
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Welcher Schaden entsteht?

Ich sehe noch nicht einmal Werbung im Cache-Listing.
wollti11

Diesen Cache hat der Owner vor zwei Jahren als Versuchsballon abgeschossen. Er wurde ca. 10 x geloggt. Damit hat er eine grundlegende Erfahrung gemacht: bei oc lässt sich mit dem Legen und Anmelden solcher Caches kaum etwas bewirken. Fortan hat er seine ca. 70 kommerziellen (weil von Firmen bezahlten) Caches nur auf gc-Basis gelegt. Damit ist er in Niedersachsen mittlerweile bei gc die Nr. 1, was die owner-Statistik angeht.

Um die Effizienz zu erhöhen, hat die GmbH alle erfolgreichen Cacher der Umgebung angeschrieben und ihnen 200 bis 250 Euro geboten, wenn sie intelligente Caches zur Verfügung stellen. Die von Firmen bezahlten Summen an die GmbH, die diese Caches legt, liegen jeweils im fünfstelligen Euro-Bereich, wobei ein erklecklicher Teil davon an Groundspeak weiterüberwiesen wird.

Diese Diskussion habe ich angestoßen. Aber es hat überhaupt gar nichts damit zu tun, ob der eine (dann wohl deutlich selbsterklärende Testballon) von Fa. Geheimpunkt GmbH verboten werden soll, nachdem ihn seit fast zwei Jahren kaum einer mehr loggt. Es geht um die Sache. Wenn oc sich dazu bekennt, kommerzfrei zu arbeiten und Kommerz in Caches nicht zuzulassen, darf diskutiert werden: Wie groß dürfen die Hintertüren sein, dass doch?

"Ist ja nur ein Dienstleistungsunternehmen..." Da kann man nichts machen.

"Verdient ja nur die eine Seite dran..."

Kann den Gewinn der Firma nicht erkennen... (Kannst Du das denn bei amazon?)

Ich meine, klare Kriterien und klare Sprache sind gefordert (schriftlich eigentlich ja auch gegeben, oder?). Was gc übrigens gar nicht schwer fällt. Klare eindeutige Kritierien gegen kommerzielle Caches, und jeder Reviewer meckert sofort, wenn z.B. ein Tierpark beworben wird (der vom Land Niedersachsen getragen wird; das Wolfcenter Verden) und schickt ein Verbot. Aber mit der Neuasgabe von "Geotouren" hat man sich auch dort ein Hintertürchen geschaffen. Das Hintertürchen dominiert inzwischen die Niedersächsiche Cachelandschaft.

Ich habe bewusst zu einer Plattform gewechselt, die sich (irgendwann mal) zur Freiheit vom Kommerz bekennt. Und ich hoffe, auch hier entwickeln sich "klare Sprache" und eindeutige Regeln weiter. Danke an Mic@, dass er das Thema zur Diskussion stellt.
Zuletzt geändert von wollti11 am 08.12.2014, 05:22, insgesamt 1-mal geändert.
wollti11

p.jacobi: SchAhAtzsuche: AhA = Hannoversche Müllbetriebe. Weiß hier jeder. Kann man auch versteckte WErbung nennen. Ist aber eindeutig.
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mic@
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[quote="pjacobi"]Ich sehe noch nicht einmal Werbung im Cache-Listing.[/quote]

Das AHA-Listing ist vielleicht noch im Graubereich.
Aber in diesem Thread ist mehr der Verstecker gemeint.
Bisher gibt es dazu in den Nutzungsbedingungen keinen Ausschluss von "kommerziellen Versteckern".

Die kurze Frage an die oc-Community ist: Sollen die Nutzungsbedingungen verschärft werden und
auch kommerzielle Verstecker am Publizieren gehindert werden?
wollti11

Noch mal? Ist schon:

"Ein Cache wird als kommerziell betrachtet, wenn er in Gewinnerzielungsabsicht versteckt wurde." - Wieso ist das kein "Ausschluss von kommerziellen Versteckern"? - Dies ist Regel bei oc und nachzulesen.
Zuletzt geändert von wollti11 am 08.12.2014, 05:25, insgesamt 1-mal geändert.
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pjacobi
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Und wenn ich einen Cache beim Geburtshaus eines Schriftstellers lege, bewerbe ich seine Bücher? Ein Cache an der Bushaltestelle bewirbt das betreffende ÖPNV-Unternehmen, ein Cache im Kirchturm ist sowohl religiöse Propaganda als auch Werbung für Wirtschaftsunternehmen Kirche?

Entweder werden daraus "Nasenentscheidungen" (X ist ein böser Kommerzieller), oder neue Regeln würden viele legitime Caches treffen. Ich wäre eher dafür, es einfach zu ignorieren, wenn jemand mit regelkonformen Caches Geld verdient.
wollti11

Dann muss oc schleunigst die bestehende Regelung ändern. Siehe vorigen Eintrag.

M.E. Klare Kennzeichen: Wenn ich einen Cache lege und dafür

...mehrwertsteuerpflichtig bin;
...gewerbesteuerpflichtig bin;
...eine Deklarationspflicht vor dem Finanzamt habe;
...eine Personen- oder Kapitalgesellschaft gründe und beteibe,
...in die Rolle der Industrie- und Handelskammer notariell eingetragen werden muss.
...Rechnungen schreibe-
Usw.
Zuletzt geändert von wollti11 am 08.12.2014, 05:21, insgesamt 1-mal geändert.
HannesundTrine

[quote="mic@"]
Also: Macht es Sinn, auch kommerzielle Verstecker auf oc zu verbieten?
[/quote]

Die Frage ist nun mal auch, wann oder was ist ein "kommerzieller Verstecker"?
Ein Cacher, der ein Autohaus, eine Bäckerei oder einen Verlag besitzt?
Oder ein Cacher der mit Geocaching sein Geld verdient?

Wenn letzterer mit den Caches die oftmals trübe Cacherlandschaft bereichert, Ownern mittels finanzieller Beihilfe Caches ermöglicht, die viel Aufwand, Mühe, Zeit und Geld kosten und sonst nicht durchführbar gewesen wären, dann ist es doch zum Wohl der gesamten Cachergemeinschaft, oder?
Ab wann ist ein Cache denn Kommerziell? In meinen Augen eigentlich nur, wenn der suchende Cacher dafür Eintritt bezahlen muss. Und nicht wenn die Dosen oder ihre Inhalte gesponsort werden. Weil dann müssten schon mal der eine oder andere Owner seine Dosen einsammeln gehen.

MfG
Zuletzt geändert von HannesundTrine am 08.12.2014, 10:13, insgesamt 1-mal geändert.
dl6hbo

[quote="wollti11"]
Dann muss oc schleunigst die bestehende Regelung ändern. Siehe vorigen Eintrag.

M.E. Klare Kennzeichen: Wenn ich einen Cache lege und dafür

...mehrwertsteuerpflichtig bin;
...gewerbesteuerpflichtig bin;
...eine Deklarationspflicht vor dem Finanzamt habe;
...eine Personen- oder Kapitalgesellschaft gründe und beteibe,
...in die Rolle der Industrie- und Handelskammer notariell eingetragen werden muss.
...Rechnungen schreibe-
Usw.
[/quote]

Ich denke, wollti11 hat den Sachverhalt bestens dargestellt. 
HannesundTrine

Das ist zwar der falsche Weg, öffnet aber für die sogenannten "kommerziellen Cacher" Tore und Türen. Die brauchen ja diese Caches nicht selber zu veröffentlichen.

MfG
dl6hbo

Dann fällt mir nur noch ein, dass es nützlich sein könnte, die Richtlinien bewusst "schwammig" zu formulieren, so dass es von unserem Gutdünken abhängt, was wir erlauben wollen und was nicht.
Formuliert man zu präzise, findet irgendein "Winkeladvokat" garantiert eine Lücke, durch die er schlüpfen kann.  :)

Ein Teil unserer Richtlinie sollte allerdings klar und unmißverständlich sein: Die Entscheidung liegt beim Team von Opencaching.de (e.V.) !
Zuletzt geändert von dl6hbo am 08.12.2014, 12:20, insgesamt 1-mal geändert.
HannesundTrine

Richtig. Sowas kann man auch gar nicht definieren.
Steingesicht

[quote="dl6hbo"]
Dann fällt mir nur noch ein, dass es nützlich sein könnte, die Richtlinien bewusst "schwammig" zu formulieren, so dass es von unserem Gutdünken abhängt, was wir erlauben wollen und was nicht.
Formuliert man zu präzise, findet irgendein "Winkeladvokat" garantiert eine Lücke, durch die er schlüpfen kann.  :) [/quote]
Entweder das, oder andersrum findet sich irgendein Blockwart, der jeden Cache in der Nähe von Geschäften, Museen, Zoos usw. als potenzielle Werbung meldet.

zum Thema: ich verstehe  "Ein Cache wird als kommerziell betrachtet, wenn er in Gewinnerzielungsabsicht versteckt wurde." so, dass mittels des Caches selber kein Gewinn erzielt werden soll - also, dass man für den Cache selber keinen Eintritt o.ä. nehmen darf.
Ich sehe das jetzt weniger darauf bezogen ob der Cache von einem Profi-Verstecker gelegt wurde oder von einem Amateur. Sondern eher aus der Sicht bzw. den Motiven des Auftraggebers. Also wenn ich, als Privatperson, morgen auf die Idee käme einen tollen Cache von Geheimpunkt verstecken zu lassen, dann wäre das m. E. eben keine Gewinnerzielungsabsicht (von mir), auch wenn der tatsächlich Ausführende dafür Geld bekommt. Wenn aber der Klettergarten in Kleinwaldeshausen eine Dose in den Baum hängt, die nur als Kunde des Klettergartens zu erreichen ist, dann wäre es ein kommerzieller Cache, selbst wenn der Ausleger kein Geld dafür bekommt.
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4_Vs
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Hiho,

ich denke auch, dass es sich quasi immer um EInzelfallentscheidungen handelt.

Bspw. hatte ich vor einiger Zeit wieder eine Anfrage von einer Touristinformation, die einen Wein-Multi gelegt haben, um damit den regionalen Wein hervorzuheben und jedem teilnehmenden Winzer einen Cache "gewidmet" haben. Der Erstfinder bekam einen Gutschein für eben diesen Wein von besagtem Winzer - der Rest ist ganz normal und ohne Werbung.

Kommerziell? Ja! Ich habe das trotzdem frei gegeben, da der Cache nicht mit einer Gewinnerzielungsabsicht gelegt wurde, kein Eintritt für den Cache verlangt wurde, keine kommerzielle Werbung in der Cachebeschreibung steckt und vorher angefragt wurde.

Für mich ein klarer Grenzfall. Wenn man sich streng an die Regeln halten würde, müsste man so etwas ablehnen - wenn man das im Einzelfall betrachtet, geht das in meinen Augen - besonders unter dem Gesichtspunkt, dass es sich um große Dosen handelt die auch gepflegt/gewartet werden.

Wie sehen die anderen das? Hätte ich den nicht freigeben dürfen?

lg
Michael
Whenever I try to plan something, it doesn't seems to work out. So why plan, it only leads to disappointment! (Eddie van Halen)
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